Banknoten sehen weltweit ähnlich aus, oft sogar langweilig. Umso bemerkenswerter sind daher die Entwürfe, mit denen die norwegische Design-Agentur Snøhetta am Wettbewerb zur Gestaltung der neuen norwegischen Banknoten teilnahm. Ungewöhnlich, neu und radikal anders, setzt dieses Design Akzente. Ein solch klares nordisches Design wäre ein starker Botschafter für ein modernes Norwegen.
Obiges Design ist großartig. Leider entschied sich die norwegische Zentralbank dann für einen halbherzigen Mittelweg. Die Agentur Snøhetta gewann den Design-Wettbewerb, jedoch nur halb; nur mit der Pixelseite. Und auch diese wurde bei den finalen Banknoten stark geändert.
Damit wird, wie so oft, wenn Gremien über Designfragen entscheiden, ein genial durchkomponiertes Gesamtkonzept durch Kompromisse zerstört. Die zweite Seite der neuen Banknoten kommt aus einem völlig anderen Design-Konzept; welches für sich alleine auch stimmig und gut durchdacht ist. Aber Eins plus Eins ergibt hier nicht Zwei, sondern Mischmasch. Die Idee, zwei völlig verschiedene Konzepte auf der Vorder- und der Rückseite zu kombinieren, ist schade für beide Designs. Hier wird eine großartige Idee durch mutlose Kompromisse verwässert.
Wieder einmal zeigt sich: Gutes Design verträgt keine Kompromisse, sondern braucht Mut und Weitsicht.
Das ursprüngliche, geniale Design-Konzept: snohetta.com
Der zweite Gewinner: metricdesign.no
Der verwässerte Kompromiss: theguardian.com